Frühester Vorschlag, ein zu geheimer Kommunikation
konzipiertes System von Wortlisten in eine schriftlicher Kommunikation
dienende Universalsprache umzuwandeln
Johannes Trithemius: Polygraphiæ libri
sex. [Basel]: Johann Haselberg; Adam Petri 1518.
Auf dem Titelblatt Besitzeintrag Herzog Ferdinand Albrechts II.
von Braunschweig-Lüneburg, 1663 in Brüssel erworben.
Das zweite Exemplar mit heute seltenem Holzdeckel trägt die
Aufschrift: 15+50. N°: 6 F. Polygraphia Joannis Trithemij.
Gedruckt Lateinisch. Es stammt aus dem Besitz des "Fürstl.
Braunschweigischen geheimen Land-Raths" Julius von Marenholz.
Der wegen seiner Beschäftigung mit Kryptographie schon zu
seinen Lebzeiten beargwöhnte Benediktinerabt Trithemius stellt
hier eine Methode vor, in der mittels hunderter von Alphabeten
einzelne Buchstaben von Geheimbotschaften durch die diesen Buchstaben
zugeordneten Wörter in möglichst unauffällige Texte
umgewandelt wurden. Die schon von Trithemius an vorletzter aus
fünfzehn Nutzanwendungen genannte Möglichkeit, das System
in eine (schriftlicher Kommunikation dienende) Universalsprache
umzukehren, greift Kircher 150 Jahre später in seiner Polygraphia
nova wieder auf.
HAB: Fb 4° 42 und 12.3 Rhet. 2° [Einband]
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