Rundgang

 

 

 

 

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14. AUSLEGUNGEN DES ERSTEN JOHANNESBRIEFS UND DES HOHENLIEDES

Augustinus. Gregorius I. papa
Kalbspergament - 150 Bl. - 21 x 12 cm - Lamspringe - Ende 12. Jh
Codex Guelferbytanus 903 Helmstadiensis

Der Kodex beginnt mit Predigten des heiligen Augustinus über den ersten Johannesbrief, die er in der Osterwoche 407 gehalten hat und die gegen die sogenannten Donatisten gerichtet waren, die zur Kirche nur perfekte Heilige und keine Sünder zählten und die von Unwürdigen gespendete Sakramente für ungültig erklärten. Die Handschrift enthält außerdem eine weitere Auslegung des Hohenliedes, die Papst Gregor dem Großen (540-604) zugeschrieben wird, aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht aus seiner Feder stammt (vgl. Kat.-Nr. 9). Häufig wurden Texte einem bedeutenden theologischen Lehrer zugeschrieben, um ihre Autorität bei den Lesern zu erhöhen. Zu Anfang des Werkes wird Gregor mit der Bischofsmütze dargestellt, vom heiligen Geist inspiriert, der in Gestalt einer Taube ihm ins Ohr flüstert.
Die abgebildete Seite mit der Darstellung Gregors ist von einer Schreiberin der Hamerslebener Schrifttype geschrieben worden, während die vorhergehenden Seiten des Kodex die Schriftzüge der scriptrix aufweisen.


 
 

 

© Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 2006