15. DAS ZENTRALE GEBETBUCH DER CHRISTENHEIT: DER PSALTER
Psalterium
Kalbspergament - 167 Bl. - 20 x 13,5 cm - Benediktinerinnenkloster
Lamspringe - um 1200
Codex Guelferbytanus 905 Helmstadiensis
Die Psalmen sind das Gebetbuch der Bibel schlechthin
und wurden im Mittelalter sowohl in der Messe wie auch im Stundengebet
täglich gesprochen. Es war üblich, im Chorgebet den
gesamten Psalter einmal in der Woche durchzubeten. Schmuckinitialen
markieren in diesem Lamspringer Psalter die Psalmen, die jeweils
bei der Matutin der sieben Wochentage nach der römischen
Liturgie, also im Morgengebet, zu beten waren. Der Psalter weist
zusätzlich eine altertümliche Dreiteilung auf, die auf
irische Tradition zurückgeht.
Abgebildet ist der Beginn von Psalm 101, der zur Matutin am Sonnabend
gelesen wurde. Vier Gestalten, deren Häupter jeweils von
einem Nimbus umgeben sind, beobachten die Himmelfahrt des Herrn.