Rundgang

 

 

 

 

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4. DAS PRÄGENDE MORALHANDBUCH DES MITTELALTERS

Gregorius I. papa, Moralia in Iob
Kalbspergament - 132 Bl. - 28 x 18,5 cm - Lamspringe - Ende 12. Jh
Codex Guelferbytanus 443 Helmstadiensis

Der aus einer reichen und frommen Patrizierfamilie der Stadt Rom stammende Gregor entsagte in den Jahren um 575 dem weltlichen Leben und wandte sich dem Mönchtum zu. 590 wählte ihn das Volk von Rom als Nachfolger des Pelagius zum Bischof von Rom.
Seine Auslegung des Hiobbuches (Moralia in Iob) geht auf Predigten zurück, die er vor Mönchen seines Konvents gehalten hatte.
Der Text ist durch eine Reihe von phantasievoll ausgestatteten Spaltleisteninitialen geschmückt. Auf Blatt 50 recto findet sich an der Gelenkstelle des Buchstaben P ein Kopf, aus dem der Buchstabenstamm austritt, dieser ist gefüllt mit einem Fries aus Fächer- und Profilblättern. Im Binnenfeld ist ein kalbartiges Tier gemalt, aus dessen Maul wiederum eine palmartige Blattranke dringt. Blau, Rot, Grün und Ocker geben der phantasievollen Zeichnung ihre Buntheit.

 
 

 

© Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 2006