Rundgang

 

 

 

 

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5. DIE EVANGELIEN ALS GEGENSTAND VON STUDIUM UND AUSLEGUNG

Evangelia. Hieronymus, Expositio evangeliorum. Evangelium Nicodemi
Kalbspergament - 163 Bl. - 28 x 18,5 cm - Lamspringe - Ende 12. Jh
Codex Guelferbytanus 447 Helmstadiensis

Die Bibel war Gegenstand ständiger Auslegung. Die vorliegende Handschrift enthält am Rand und zwischen den Zeilen der einzelnen Evangelientexte einen Bibelkommentar, der die ältere und frühscholastische Exegese zusammenfaßt, die sogenannte Glossa ordinaria. Anselm von Laon († 1117), Gelehrter, Dichter und Lehrer an der dortigen Kathedralschule und seine Mitarbeiter gelten heute als ihre eigentlichen Urheber
Die Handschrift vereinigt das bei Evangeliaren übliche Schmuckbedürfnis mit dem Streben nach Erläuterungen des Textes. Entsprechend ist am Textbeginn eine große Spaltleisteninitale gemalt, deren verschlungener Rankenschmuck eine üppige, fast labyrinthische Wirkung erzielt. Der folgende Text ist in Schmuckunzialen geschrieben. Am Rand erscheint der Kommentar in winzig kleinen Buchstaben.

 
 

 

© Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 2006