Erste deutsche Bibel im Druck

Erste deutsche Bibel im Druck

Erste deutsche Bibel im Druck; Straßburg: Mentelin, 1466; Herzog August Bibliothek, Bibel-S. 2° 17

Die erste der insgesamt 18 vor Luther in deutscher Volkssprache gedruckten Bibeln stammt vom Straßburger Drucker Johannes Mentelin (1466). Vom Umfang her wesentlich kleiner als die zweibändige Gutenberg-Bibel, umfasst Mentelins Bibelwerk, das in einer kleinen rundgotischen Schrifttype verfasst ist, lediglich einen Band mit 406 Seiten. Die Basis für den Text der Mentelin-Bibel bildet eine Handschrift aus dem 14. Jahrhundert, die im Nürnberger Raum entstanden ist. Ihr Wortlaut, der sich eng an der Vulgata, also der lateinischen Übersetzung des hebräischen Bibeltextes durch den Kirchenvater Hieronymus, orientiert, wurde in allen späteren deutschsprachigen Bibeln übernommen und erst durch Luthers Übersetzung verdrängt.

Wie zur damaligen Zeit üblich, handelte es sich bei der Mentelin-Bibel zunächst um eine reine Textausgabe. Der Buchschmuck wurde später von Hand ergänzt und gibt daher jedem Exemplar ein eigenständiges Gepräge.