Ein Ablassbrief aus Gutenbergs Druckerei

Ablassbrief aus Gutenbergs Druckerei

Paulinus Chappe: Ablassbrief zum Besten des Kampfes gegen die Türken und der Verteidigung von Zypern; Mainz: Drucker der 42zeiligen Bibel/J. Gutenberg, 1454, Herzog August Bibliothek; 30zeilig: Ältere Einblattdrucke 1 (in Braunschweig am 24.4.1455 für Cord Mander und Angehörige durch den Priester Hinricus Kriter ausgestellt)

Ablassbrief gegen die Türken

31zeilig: Ältere Einblattdrucke 5 (in Goslar am 10.4.1455 für Hinrik Steynbergh Gehse durch den Priester Henning Papetran ausgestellt)

Um Geld für den Krieg gegen die Türken aufzubringen, ließ Paulinus Chappe, der als Gesandter König Johanns II. von Zypern durch Europa reiste, ab 1452 in der Offizin Johannes Gutenbergs eine größere Zahl von Ablässen drucken, die Papst Nikolaus V. ein Jahr zuvor bewilligt hatte.

Wie für Drucke dieser Art typisch, handelt es sich bei dem 30zeiligen „Ablassbrief zugunsten des Kampfes gegen die Türken und der Verteidigung von Cypern“ um einen einseitig auf Pergament gedruckten standardisierten Text, in den der Gläubige lediglich Namen, Datum und Unterschrift einzutragen hatte, um mit dem Kauf dieser Urkunde bei der nächsten Beichte den Erlass seiner Sündenstrafen zu bewirken.

Die beiden ausgestellten Stücke wurden in Braunschweig bzw. Goslar ausgefüllt.