Das Wittenberger Heiltumsbuch

Wittenberger Heiltumsbuch

Die zaigung des hochlobwirdigen heiligthumbs der Stifftkirchen aller hailigen zu Wittenburg; Wittenberg, 1509; Herzog August Bibliothek, 154.2 Theol. (1)

Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen (1463–1525) ließ in der Allerheiligenkirche seiner Residenz Wittenberg einen der größten Reliquienschätze seiner Zeit zeigen.

In kostbare Goldschmiedearbeiten gefasst wurden über 5000 Partikel von Christus und den Heiligen zur Verehrung ausgestellt. Besonders kostbar waren Reliquien Christi, z.B. Partikel vom Kreuz oder vom Grab des Erlösers. Jede einzelne Partikel verschaffte dem frommen Besucher einen Ablass von 100 Tagen. In unmittelbarer Nachbarschaft wirkte übrigens Martin Luther an der 1502 gegründeten Universität als Theologieprofessor.

Das Wittenberger Heiltumsbuch wurde durch Lucas Cranach (1472–1553) mit zahlreichen Holzschnitten illustriert.