Rundgang

 

 

 

 

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25. (Kat.Nr. 60)

Johannes Dryander: Artzenei Spiegel/ Gemeyner Innhalt der selbigen / Wes beide/ einem Leib und Wundartzet/ in der Theoric/ Practic/ unnd Chirurgei zusteht.
Frankfurt/ M.: Egenolff, 1557. [4], 153 Bl., Ill.; 2°.
Signatur: Alv. Ca 8 (3) 2º

Bei Vorsorgemaßnahmen wie auch in der Behandlung bereits Erkrankter galt als oberstes Gebot, auf eine gute, gesunde Luft in der unmittelbaren Umgebung zu achten. Haus, Wohnung und persönliche Dinge, wie die Kleidung, sollten von "bösen dünsten und dämpffen geseubert werden", wohlriechende Mittel, welchen man reinigende Eigenschaften zuschrieb, sollten diese fernhalten. In den Ratgebern und Arzneibüchern, wie im populären Artzney-Spiegel des Marburger Arztes Johannes Dryander (1500-1560), werden vielfältige Rezepturen für einfache und aufwendigere Räuchermittel angegeben. Dryander empfiehlt die Anfertigung eines sog. Bisamknopfs gegen die "ungesunde lufft", eine perforierte Kugel aus wohlriechenden Substanzen wie Sandelholz, Rosenblätter etc. Deren Wurzeln, Blätter, Blüten sollen zu einem Pulver zerstossen mit Gummi und mit Bisam (Moschus) oder Ambra (Ausscheidung des Pottwals) vermengt werden.

Aufgeschlagen: S. 59: "Rauchküglin oder Rauchkertzlin zubereyten" aus verschiedenen Inhaltsstoffen wie Weihrauch, Sandelholz und Muskatnuß. In gepulverter Form sollen sie mit Gummi zu Kerzen verarbeitet und "erstlich wol getrücknet werden", um sie in der "zeit der pestilentz unnd vergiffts luffts" verwenden zu können.

 
 

 

© Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 2005