26. (Kat.Nr. 61)
Philipp Imsser: Pestilentz-Büchlein/ Für
die armen Handwercks- und Baurs-Leuthe.
[Ohne Ort] 1680. [1] Bl., 76 S.; 8°.
Signatur: Xb 265
"Jetzt in Gegenwärtiger Gefährligkeit"
gedruckt wurde der Pestratgeber des Arztes Philipp Imsser (Mitte
16. Jh.). Das schlichte Buch war 1582 zum ersten Mal erschienen.
Nun, während des großen europäischen Pestzugs
um 1680, konnte den "armen Leuten" mit dem Nachdruck
schnell ein einfaches Hilfsmittel an die Hand gegeben werden.
Übersichtlich gegliedert, der erste Teil nennt Rezepturen
für die Gesunden, der zweite Teil solche für die Kranken,
wollte das Büchlein besonders den schweren Lebensbedingungen
der armen Leute gerecht werden, die sich draußen "auf
Feldt und straßen" (S. 19) aufhielten und nicht aufwendigere
Mittel in der häuslichen Küche zubereiten konnten. Zur
Pestprophylaxe sollte man sich beispielsweise eine Baldrian- oder
Liebstöckelwurzel um den Hals hängen, morgens ein kleines
Stück abbeissen und tagsüber kauen (S. 9f.).
Aufgeschlagen: Titelblatt.