Augustin: Über den Gottesstaat

 

 

 

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Pergament. 95 Blatt. 32,5 x 25,5 cm. Weissenburg. 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts
Codex Guelferbytanus 16 Weissenburgensis, 1v-2r
Alte Klostersignatur: .F. [ Kirchliche Wissenschaft]


Das Werk De civitate Dei (Über den Gottesstaat) Augustins ist eines der Grundbücher christlicher Geschichtsdeutung und Staatslehre. Augustin stellt hier dem irdischen und zugleich teuflischen Staat (civitas terrena, civitas diaboli) den Staat Gottes, die civitas Dei, gegenüber. Gelegentlich setzt Augustin die civitas Dei mit der Kirche gleich. Er schrieb das Werk, um dem Vorwurf der heidnischen Zeitgenossen zu begegnen, die Christen hätten durch die Verdrängung der alten Götter den Untergang des römischen Staates herbeigeführt. Entsprechend lauten die einleitenden Sätze auf der aufgeschlagenen Seite links: (Folio 1v): In nomine Domini nostri Ihesu Christi incipit liber primus de civitate dei sancti Augustini episcopi eclesiae catholicae adversus paganos et adversus daemones deos eorum (Im Namen unseres Herrn Jesu Christi beginnt das erste Buch des heiligen Augustin, eines Bischofs der katholischen Kirche, vom Gottesstaat gegen die Heiden und ihre Götter, die Dämonen). Auf der anderen Seite (Folio 2r) folgt das Vorwort, in dem Augustin die Gründe für die Abfassung des Werkes erläutert.
Der Vermerk Codex monasterii sancti Petri in Wissenburg ordinis sancti Benedicti (Kodex des Klosters des heiligen Petrus in Weissenburg des Ordens des heiligen Benedikt) auf Folio 2r unten weist den Kodex als Eigentum der Weissenburger Klosterbibliothek aus. Ähnliche Einträge finden sich auf der ersten Seite der meisten ausgestellten Kodizes. Zudem ist hier einer der erwähnten Signaturbuchstaben zu sehen: Ein F, das die Gruppe der religiösen Schriften anzeigt, die nicht ausschließlich einen bestimmten biblischen Text kommentieren.

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© Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 2002