von Maciej Dorna
aus dem Polnischen übersetzt von Martin Faber
Wolfenbütteler Forschungen Bd. 159
2019. 288 S. mit 3 s/w – Abbildungen.
ISBN: 978-3-447-11141-6.
Preis: € 49,-
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Dieses Werk bietet einen umfassenden Einblick in die Entstehungsgeschichte der Urkundenwissenschaft. Dabei werden die sozialen, kulturellen und wissenschaftshistorischen Bedingungen der Entstehung der Idee einer „ars diplomatica“ in der Frühen Neuzeit aufgezeigt und alle grundlegenden Texte dieser Disziplin analysiert – beginnend mit dem berühmten Werk von Jean Mabillon, De re diplomatica libri VI. Neben der Entwicklung der diplomatischen Kritik in der Frühen Neuzeit werden die zahlreichen Kontroversen beleuchtet, die die Entstehung und Frühgeschichte der Diplomatik wesentlich geprägt haben: Einerseits betrifft dies eine Reihe von partikulären Streitigkeiten um die Echtheit der mittelalterlichen Privilegien, die in einigen europäischen Ländern im 17. und 18. Jahrhundert ausbrachen und als „bella diplomatica“ in die Geschichte eingegangen sind. Andererseits ist dies die heftige Debatte um die epistemologischen Grundlagen der Diplomatik, die am Anfang des 18. Jahrhunderts vom französischen Jesuiten Barthélémy Germon angestoßen wurde. Des Weiteren werden die Entwicklung der diplomatischen Forschungen in einzelnen europäischen Ländern bis zum Ende des 18. Jahrhunderts sowie die Anfänge der Diplomatik als eine Universitätsdisziplin und als eine der Historischen Hilfswissenschaften präsentiert. Zuletzt wird auch der Versuch eines Paradigmenwechsels der Diplomatik vorgestellt, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von Johann Christoph Gatterer unternommen wurde.