Das Projekt versteht sich als innovative Erforschung frühneuzeitlicher materieller und medikaler Kultur an einem Fürstenhof und in seinem Umfeld. Die Substanzen werden bestimmt und historisch erläutert, um Aufschlüsse über Medikamentenkonsum und Selbstmedikation am Hof zu erhalten. Einige signifikante Beispiele für die Verwendung von Substanzen, welche aus der Hofapotheke stammen, vertiefen den Einblick in die dreifache Funktion der Apotheke als Lieferant von Heilmitteln, „Luxusgütern” und Materialien für naturwissenschaftliche Experimente.
Ziel des Projekts ist die Erstellung einer Monographie zur medikalen Kultur am Wolfenbütteler Hof im 17. Jahrhundert. In einem zusammenfassenden ersten Teil sollen die Funktionen einer frühneuzeitlichen Apotheke konkret beschrieben werden. In einem zweiten Teil werden repräsentative Beispiele für die Beziehungen zwischen Apotheker, Arzt und Fürst gegeben und kommentiert. Es soll dargestellt werden, inwieweit die Apotheke nicht nur Lieferant für Arznei war, sondern auch für Substanzen, die das höfische Leben oder naturwissenschaftliche Experimente erforderten. Die anhand der Apothekenrechnungen erarbeiteten Datenbanken (1. Lieferungen aus der Hofapotheke und 2. Glossar verwendeter Präparate und Substanzen) werden von der Herzog August Bibliothek im Internet zugänglich gemacht.
Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektbeteiligte: Gabriele Wacker (Bearbeiterin)