herausgegeben von Almuth Corbach
mit einer Einführung von Helwig Schmidt-Glintzer
Wolfenbütteler Hefte 31
2012. 116 S. mit 75 Farbabb.
ISBN: 978-3-447-06682-2
Preis: € 16,80 (vergriffen)

Erlebtes, Erträumtes, Gedanken und Ideen wurden aufgeschrieben und so über Ort und Zeit hinweg transportiert. Dieses schriftliche kulturelle Erbe ist immer an empfindliches Trägermaterial gebunden. Jedoch sind Baumrinde, Tontafel, Pergament, Büttenpapier oder CD-ROM unweigerlich vom Verfall bedroht, denn Alterungsprozesse können nicht zum Stillstand gebracht werden. Aber wie können sie verlangsamt werden, um das gespeicherte Wissen für künftige Generationen zu bewahren? Das Begleitheft zu einer Ausstellung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel thematisiert unterschiedliche Maßnahmen zur Erhaltung ihrer umfangreichen Bestände. Dabei werden wechselnde Wertvorstellungen und Sichtweisen im Hinblick auf das Artefakt Buch deutlich: Stand über Jahrhunderte der Inhalt mit Text und Bild allein im Vordergrund, so hat sich spätestens seit dem 20. Jahrhundert ein Bewusstsein für das gesamte Buch als Gegenstand und Quelle interdisziplinärer Forschung entwickelt. Insofern verstehen sich alle Maßnahmen der Konservierung und Restaurierung auch als zeitgebundene Interpretation, die sich als historisches Ereignis in die lange Geschichte eines einzelnen Buches oder ganzer Sammlungen einordnen der frühneuzeitlichen Herrschafts-, Wissens- und Medienordnung und vertieft so unsere Kenntnisse von der Bedeutung der Dynastien im vormodernen Europa. Außerdem legt er Zeugnis ab von der exzeptionellen Breite und Tiefe der hand- und druckschriftlichen Überlieferung, welche die Herzog August Bibliothek bis heute pflegt, verwahrt und für Forschung und Öffentlichkeit bereithält.