ATHANASIUS KIRCHER UND HERZOG AUGUST

Rundgang - Vitrine 4- Beschreibung

 

 

 

 

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Athanasius Kircher. Obeliscus Pamphilius, hoc est, Interpretatio nova & hucusque intentata Obelisci Hieroglyphici [...]. Rom: Grignani 1650.

In diesem in der Nachfolge von Kirchers früheren ägyptologischen Veröffentlichungen stehenden Werk ehrte der Jesuitenpater im Heiligen Jahr 1650 Papst Innozenz X., der der Familie Pamfili entstammte. Das Titelkupfer zeigt den noch in Trümmern liegenden Obelisken; der geflügelte Merkur hält eine Ansicht der rekonstruierten Stele in Händen. Den Auftrag zur Wiedererrichtung des aus dem Circus Castrensis stammenden Obelisken erhielt Gianlorenzo Bernini, der in der Piazza Navona den den vier größten Flüssen der Erde gewidmeten Brunnen 1648 fertig stellte. Kircher war maßgeblich an der Planung beteiligt; er lieferte die kühnen lateinischen Zusammenfassungen der Inschriften auf den vier Seiten der als Mittelpunkt des Kunstwerks konzipierten Stele. Auch die Gestaltung des Brunnens selbst spiegelt Kirchers geologische Ansicht wieder, wonach sich in den großen Gebirgen mit Wasser angefüllte Hohlräume befänden, denen alle Flüsse der Welt entsprängen - eine Theorie, die 1664-65 im Mundus subterraneus ausführlich illustriert ist [Literaturhinweis].

HAB: 66.1 Quodl. 2°

 

© Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 2002