Kirchers ausführlichste Auseinandersetzung mit der Welt
und Sprache des alten Ägypten
Athanasius Kircher: dipus Ægyptiacus. Rom: Mascardi
1652-54 (tatsächlich abgeschlossen 1655).
Wiederum nur durch finanzielle Unterstützung des Kaiserhauses
konnte Kircher eines seiner trotz aller Fehlinterpretationen bedeutendsten
Werke veröffentlichen. Auf seinem Prodromus Coptus sive
Ægyptiacus (1636) und der Lingua Ægyptiaca
restituta (1643) aufbauend, wollte er Kunst, Wissenschaft,
Kultur, Religion und Sprache der Ägypter allumfassend erschließen.
Eine der wichtigsten und hier hervorragend abgebildeten Quellen
bildete die Mensa Isaica oder Isistafel, eine bronzene
Tischplatte mit silbernen Einlegearbeiten. Um 1525 in Rom "entdeckt",
wurden ihre pseudo-hieroglyphischen Darstellungen zu einem Studienobjekt
zahlreicher Ägyptologen, unter ihnen Kircher. Es ist heute
klar, daß die Platte von einem römischen Kunsthandwerker
für einen dortigen Kunden angefertigt worden war und ihre
Hieroglyphen reine Erfindung sind [Literaturhinweis].
HAB: 25.2-3 Quodl. 2°, Tomus III
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