Kirchers Konstruktion einer bis dahin wundersam erscheinenden
"magnetischen Uhr"
Athanasius Kircher. Magnes sive de arte magnetica. 1. Ausgabe
Rom 1641; 2. Ausgabe Köln 1643; 3. (gezeigte) Ausgabe Rom:
Deversi & Masotti 1654.
In den dreißiger Jahren des 17. Jahrhunderts beschäftigte
eine von dem englischen Jesuiten Francis Line (Linus) in Lüttich
erfundene magnetische Uhr die Gelehrtenwelt, von der 1634 eine
den Mechanismus nicht preisgebende Abbildung in dem Emblembuch
De Symbolis heroicis des Jesuiten Sylvestro Pietrasanta
erschien. Zeitweise wurde angenommen, daß diese Uhr sich
mit der gleichen magnetischen Kraft bewege, mit der man die Planeten
um die Sonne kreisen sah. Kircher, der zur Vorbereitung seiner
Ars magnetica bei anderen Gelehrten um 1640 magnetische
Beobachtungen einholte, wurde dabei um Erklärung des Uhrenmechanismus
gebeten.
Schon in der 1. Ausgabe von 1641 bildete Kircher die von ihm durchkonstruierte
Uhr ab und erklärte ihren geheimen Mechanismus dadurch, dass
in der Basis der Uhr eine Wasseruhr einen starken Magneten bewege,
der wiederum einen zweiten Magneten nach der Uhrzeit ausrichte,
der im Innern der großen Glaskugel in der darin schwebenden
kleinen Kupferkugel versteckt sei [Literaturhinweis]
HAB: Li 2° 90
|