ATHANASIUS KIRCHER UND HERZOG AUGUST

Rundgang - Vitrine 7 - Beschreibung

 

 

 

 

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Aus Zentralafrika stammender "Schlangenstein", wie man ihn heute noch erwerben kann

Dieser an einem Marktstand in Zentralafrika vor einigen Jahren erworbene "Stein" wird von der Prokur der Weißen Väter, einem katholischen Missionsorden in Belgien, vertrieben. Nach genauerer Analyse erweist er sich als in sauerstoffreduzierter Umgebung verkohlter Rinderknochen. Er wird heute noch als "Erste Hilfe" bei Schlangenbissen hauptsächlich an katholische Ordensmitglieder und Entwicklungshelfer, manchmal auch Mediziner verteilt und solle in der im 17. Jahrhundert unter anderem von Kircher empfohlenen Weise verwendet werden.
Schon bei Valentini tauchten 1704 Zweifel sowohl bezüglich dieser Therapie als auch der Herkunft der Steine auf, denn die nur in "Ost=Jndien in des grossen Mogols Reich hin und wider gefundenen" Cobras reichten zur Bedarfsdeckung in Europa, wohin die Steine von Missionaren gesandt wurden, bald nicht mehr aus. Deswegen erlaubt sich schon Valentini die Befürchtung, solche Steine würden häufig auf andere Art hergestellt.

Leihgabe des Instituts für Ethnomedizin der Universität Wien.

 

© Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 2002