Papier, 30 x 19,5 cm, f. 63r - 64r: Doctor
Abrahamus. f. 63r
Papier, 28 x 20 cm, f. 69r - 69v: Stanislaus
Rapagelanus Sacrae Theologiae doctor. f. 69r
Cod. Guelf. 6. 5 Aug. 2°
Herzog Albrecht von Preußen gewann zwei hochgebildete
Litauer als Lehrkörper für das Königsberger Gymnasium
(1541) und die Universität (1544). Der erste Rektor des
Gymnasiums und der erste Gräcist der Albertina war der
litauische Adlige Abraham Culvensis (lit. Abraomas
Kulvietis, ca. 1509 - 1545). Nach dem Studium in Krakau
(Krakow), Löwen (bei Erasmus), Wittenberg (Bei Melanchthon)
und Siena kehrte er nach Vilnius zurück, wo er mit Unterstützung
der Königin Bona Sforza 1539 eine Schule gründete.
Nachdem die Königin nach Polen umgezogen war, floh er 1542
nach Königsberg.
Der erste Theologieprofessor der Königsberger Universität
war ebenfalls ein litauischer Adliger, Stanislaus Rapagellanus
(lit. Stanislovas Rapolionis, ca. 1485 - 1545). Er studierte
in Krakau (Krakow), setzte danach sein Studium als Stipendiat
des Herzogs Albrecht von Preußen in Wittenberg fort. Unter
Martin Luthers Dekanat wurde er 1544 Doktor der Theologie.
Das Leben von Culvensis und Rapagellanus wurde von dem Pomesanischen
Bischof Johann Wigand (1523 - 1587) in seinen Vitae
theologorum Prussicorum beschrieben, die er für Mathias
Flaccius Illyricus' (1520 - 1575) Kirchengeschichte Centuriae
Magdeburgenses anfertigte. Seitdem das Königsberger
Exemplar der Biogramme von Wigand verschollen ist, gilt das
Wolfenbütteler Dokument als Unikat.
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