Die Schlüsselrolle der Arifmetika (1703) Leontij Magnickijs im Wissenstransfer von West- und Mitteleuropa nach Russland. Ermittlung und Erforschung der Quellen, auf denen Magnickijs Werk beruht
Im Mittelpunkt des Projekts steht die „Arifmetika“ Leontij Magnickijs, das erste Kompendium neuzeitlichen westlichen Wissens in russischer Sprache. Das Buch wurde 1703 in Moskau gedruckt und bewirkte im Russischen Reich einen Umbruch in der Mathematik und in den Naturwissenschaften. Mit der „Arifmetika“, die man damals als eine „Pforte der Gelehrsamkeit“ bezeichnete, wurden in Russland nicht nur die sogenannten arabischen Ziffern eingeführt, sondern auch die Grundlagen der Algebra, der Geometrie, der Kaufmannsrechnung sowie die Anwendung der Mathematik auf nautische und auf militärische Techniken usw. Erst die „Arifmetika“ bereitete den Boden für eine wissenschaftliche Mathematik, die in Russland nunmehr etabliert werden konnte. Bei dem Arbeitsvorhaben geht es in erster Linie um die Ermittlung und Erforschung derjenigen westeuropäischen Werke, die Magnickij seiner epochemachenden „Arifmetika“ zugrunde gelegt, aber nicht explizit genannt hat. Für eine solche systematische Literaturrecherche bietet die Sammlung der Herzog August Bibliothek eine vorzügliche Grundlage. Die Ergebnisse der Studie sollen einen Beitrag zur Erforschung der Wissensübertragung von West nach Ost ergeben.
Publikationen: http://karl-sudhoff.uni-leipzig.de/karlsudhoff.site,postext,publikationen,a_id,267.html