Der Kordonstein (auch Kordongesims) ist ein interessantes Merkmal des neuzeitlichen Festungsbaues. Seine Aufgabe wird traditionell mit der Verteidigung gegen eine Sturmleiter beschrieben (nach Francesco di Giorgio Martini, 15. Jh.). Es stellt sich dabei die Frage, wieso war eine solche Einrichtung nicht durch das ganze Mittelalter aktuell, sondern wurde erst gegen Ende der Epoche eingeführt. Man kann den Kordonstein daher auch als ein ästhetisches Merkmal deuten, eigentlich das einzige ästhetisch konzipierte Element im Festungsbau jenseits von Toren. Es scheint überraschend, dass die Festungserbauer überhaupt das Bedürfnis hatten, in diesem Sinne ästhetisch zu wirken.
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