Bisweilen brachten sie im Zuge dieses Self Fashionings sogar das eigene Bildnis als Äquivalent zum Autorenporträt am Beginn eines Buches an. Auf sehr exzeptionelle Weise bediente sich der Nürnberger Verlagsbuchhändler Friedrich Roth-Scholtz (1687-1736) einer solchen Bildnispolitik in eigener Sache: An die zwanzig Mal ließ er sein Konterfei in Kupfer stechen und inszenierte sich mit diesen Bildnissen als Buchhändler, Bibliotheksstifter, Sammler – und zuvorderst als Herausgeber. Ausgehend von diesem schillernden Beispiel widmet sich das MWW-Teilprojekt dem Herausgeberporträt als Instrument verlegerischer Selbstinszenierung. Denn mit zunehmender sozialen Nobilitierung von Autorschaft strebten weitere Personengruppen danach, an diesem prestigeträchtigen Konzept zu partizipieren.

Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des MWW-Verbundes
Laufzeit: November 2017 - Dezember 2018
Projektbeteiligte: Lea Hagedorn (Bearbeiterin), Alexandra Serjogin (Bearbeiterin)