Zeitgleich mit der Erweiterung und dem Umbau des Schlosses von Versailles in eine königliche Residenz entstand unter Ludwig XIV. eine neue Residenzstadt. In der internationalen Historiographie wird diese Stadt noch heute oftmals als ‚Modell‘ oder ‚Vorbild‘ für zahlreiche europäische Residenzstädte bezeichnet. Jedoch fehlt bisher eine systematische und quellenbasierte Untersuchung der Problematik, die diese Hypothese hinterfragt.

Das im Rahmen des Forschungskolloquiums vorgestellte Dissertationsvorhaben, betreut von Bernard Hours (Lyon) und Hendrik Ziegler (Marburg), möchte die Frage der Vorbildfunktion der Stadt Versailles genauer klären. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht allein auf der Stadtplanung und dem Städtebau, sondern auch auf der Stadtverwaltung und der Organisation des öffentlichen Lebens sowie der Verstrickung von Residenz und Stadt im Rahmen von höfischen Festen und Veranstaltungen. Diese Forschungsachsen werden anhand von ausgewählten Fallbeispielen untersucht.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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(Bildunterschrift: Pierre Menant, Ansicht und Perspektive des Schlosses von Versailles und eines Teils der Stadt und der Pfarrei von der Seite des Teichs von Clagny, 1716. Bibliothèque nationale de France, département Estampes et photographie, FT 4-VA-422.)