Wie wird ein ›Objekt‹ sichtbar, das von uns in Raum, Zeit und Erfahrung maximal distanziert ist? Warum gibt es ›Bilder‹ von etwas, das ›unsehbar‹ ist? Welche Rolle spielt die Idee von Wissenschaft, das Unsichtbare sichtbar zu machen? Warum können wir den Mars sehen? Astronomie besteht aus der Labordisziplin apparategestützter technischer Bildgebung ebenso wie aus der visuellen, teleskopgestützten Beobachtung. Diese letztere Tradition aktuell als ›amateurhafte‹, ›analoge‹ und ›Laien‹-Astronomie im Gegensatz zu einer auf satellitengestützten und hochtechnologischen Beobachtung mit dem (leicht normativen) Begriff einer »Hinterhof«-Astronomie (K. Knorr-Cetina) zu beschreiben, greift aber zu kurz. Beide Beobachtungstraditionen sind über einen höchst unscharfen und prozessualen Repräsentationsbegriff miteinander verbunden. Die Analyse der Zeitschrift Sterne und Weltall (von 1960 bis heute) ermöglicht, diese Verschiebung und Aushandlungen des Sichtbaren der Sterne (am Beispiel der Mars-Beobachtung) zu rekonstruieren – und dies anhand eines Materials, welches in hohem Maße als Aushandlungsort interdiskursiver Koppelung verstanden werden muss. Am Material soll nun untersucht werden, inwieweit die Veränderung der Astronomie und im speziellen der Beobachtung des Mars ein backyard-Wissen produziert oder vielmehr als science in action zu konturieren wäre.

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(Bildunterschrift: entnommen aus Sterne&Weltall #12, S. 291 (1967))