An der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert vollziehen sich wichtige Veränderungen sowohl im Selbstverständnis als auch in der Außerwahrnehmung der gelehrten Medizin. Es machen sich Verschiebungen bemerkbar von einem universalistischen zu einem pragmatisch-utilitaristischen Verständnis von Wissenschaft und Medizin, die eine Neujustierung des Verhältnisses zwischen Wissenschaft und Politik zur Folge haben. Diese europaweit nachvollziehbaren Phänomene werden am Beispiel von Brandenburg-Preußen untersucht, und zwar gerade in dem Moment eines wichtigen Einschnitts in die politische Geschichte dieses unzusammenhängenden Flächenstaates: die Krönung des Kurfürsten von Brandenburg zum König in Preußen in Königsberg am 18. Januar 1701. Der damit einhergehende Wandel in der Struktur und den Aufgaben des Staates entbindet neue Verantwortungen (Bewältigung der Epidemie und Hungerkatastrophe in Ostpreußen und Litauen, Großer Nordischer Krieg) und läßt ältere Herausforderungen (die Unfähigkeit des Regimes des ‚Dreigrafenministeriums‘) in einem neuen Licht erscheinen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen drei Generationen von Leibärzten, die Akteure dieses Wandlungsprozesses sind. An ihrem Beispiel geht es um den Aktionsradius und die Interdependenzen frühneuzeitlicher Eliten, die in unterschiedlicher Art und Weise bei der Etablierung eines landeseigenen Medizinalwesens die oben genannten Neujustierungen von Medizin und Wissenschaft diskutierten und voranbrachten, wobei neben der Anregung für die Grundlegung einer Medizinalordnung und der Schaffung eines Collegium medicum (1661-1685) die Einbindung der 1700 nach Leibnizens Vorstellungen gegründeten Brandenburgischen Societät der Wissenschaften und die neuen Aufgaben der Verbesserung der Qualität der militärärztlichen und militärchirurgischen Versorgung eine besondere Rolle vor dem Hintergrund eines stärker werdenden politischen Willens zu einer Hebung der Qualität der gesundheitlichen Versorgung von Bevölkerung und Heer spielten.

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