Wie lassen sich transimperiale Finanznetzwerke zu Beginn des 19. Jahrhunderts zwischen Istanbul und Wien rekonstruieren? Am Beispiel der Familie Camondo zeigt der Vortrag, wie diasporische Akteure zur Entstehung moderner Bank- und Handelsnetzwerke beitrugen und wirtschaftliche Räume zwischen dem Osmanischen Reich und Mitteleuropa verbanden.

Dr. Irena Fliter ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel und spezialisiert auf die Beziehungen zwischen dem Osmanischen Reich und Europa. In ihrem Buch „Ottomans in Eighteenth-Century Prussia: From Delegates to Diplomats“ (2023) untersucht sie osmanisch-preußische Verflechtungen im späten Zeitalter der Aufklärung. Derzeit forscht sie zur jüdischen Kaufmanns- und Bankiersfamilie Camondo, deren transimperialer Weg im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert von Istanbul über Amsterdam und Triest nach Wien und zurück führte. Anhand dreier Generationen analysiert sie Dimensionen von Exil, Migration, Identität und Kommunikation mit Herrschaftsinstanzen – und eröffnet neue Perspektiven auf den Übergang von der Frühneuzeit zur Moderne.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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