In den letzten Jahren hat sich in der historischen Quellenarbeit und -edition viel getan. Aktuell ist dank der Aufmerksamkeit, die generative KI seit der Veröffentlichung von ChatGPT erhält, gar von einem neuen methodologischen turn die Rede, der die Digital Humanities insgesamt betrifft. Diese und andere KI-Entwicklungen (HTR, NER) wollen wir im Rahmen des Workshops diskutieren.
Mittlerweile lassen sich viele Arbeitsschritte bei der Erarbeitung digitaler Editionen mithilfe von KI (teil-)automatisieren. Dies reicht von Methoden der Handschriftenerkennung (HTR) bis hin zur Erkennung namentlich identifizierbarer Entitäten (NER). Zudem kann mit den Fortschritten im Bereich generativer KI die Quellenarbeit und -erschließung auf verschiedenen Wegen erleichtert werden, ohne dass das wissenschaftliche Potential dieser Technologie bereits zur Gänze abschätzbar oder ausgeschöpft wäre.
Der Workshop findet im Rahmen des DFG-Projekts „Grand Tour digital“ statt. Ziel ist es, sich über die im Projekt angewendeten Methoden hinaus mit anderen Forschenden auszutauschen sowie aktuelle und experimentelle Anwendungen der oben genannten Verfahren auf historische Quellen zu diskutieren.
Angela Göbel (https://www.hab.de/author/angela-goebel/),
Maximilian Görmar (https://www.hab.de/author/maximilian-goermar/)
Bildbeschreibung: Von der Handschrift zum annotierten Text: Auszug aus dem Reisebericht des Apothekergesellen Wagener (Cod. Guelf. 267.1 Extrav., http://diglib.hab.de/mss/267-1-extrav/start.htm?image=00005), Pythoncode zur Named Entity Recognition mit SpaCy (https://spacy.io/) und HTML-Visualisierung der Annotationen mit displaCy.