Jagdteppiche, Wildtiere auf Heiligenteppichen und Banklaken, ein jagdlicher Beschwerdebrief der Nonnen an den Herzog – das für den monastischen Bereich eher ungewöhnliche Thema der Jagd begegnet in den Lüneburger Frauenklöstern bei genauem Hinsehen immer wieder. Die Sanktimonialen der Klöster Lüne, Ebstorf, Medingen, Isenhagen, Walsrode und Wienhausen waren hochgebildet und selbstbewusst, die Klöster als selbständig wirtschaftende Institutionen bis zur Durchführung der Reformation gut situiert. Sie partizipierten am städtischen Geschehen und standen, nachgewiesen über rege Briefwechsel, in stetigem Austausch mit geistlichen und weltlichen Amtsträger:innen. Dass bei dieser ‚Weltgewandtheit‘ gerade die für Geistliche und insbesondere für geistliche Frauen verbotene Jagd in den Klöstern präsent ist, erstaunt daher nicht, in der Forschung wurde dieser Bereich bislang allerdings kaum beachtet. Eine Spurensuche nach jagdlichen Elementen hat die Erschließung des Wissens über ‚Jagd und Jagen‘ in den Lüneburger Frauenklöstern zum Ziel. Dabei geht es um den wissensgeschichtlichen Stellenwert der einzelnen Artefakte, deren mögliche Zusammenschau innerhalb einzelner Klöster und auch klosterübergreifend. Das Ziel ist es, die Präsenz und Relevanz der Jagd in den Frauenklöstern herauszuarbeiten.

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Bildunterschrift: Elisabethteppich (Detail), Kloster Wienhausen (WIE Ha 013; eig. Aufnahme); mit freundlicher Genehmigung des Klosters Wienhausen