Das DFG-Projekt „Professorale Karrieremuster der Frühen Neuzeit“ von HAB und der HTWK Leipzig hat auf Basis der Professorenkataloge von Leipzig und Helmstedt eine Domänenontologie zum Gelehrten Feld im frühneuzeitlichen Deutschland entwickelt und das vorhanden Datenmaterial zusammen mit einer Triplestore-Software publiziert. Im Rahmen eines Hackathons und Workshops soll der Datensatz erkundet und erweitert werden.

Leitfrage des Projekts war die nach den Bedingungen für den beruflichen Erfolg von Professoren im frühneu­zeitlichen Universitätssystem. Dabei war es das Anliegen zu erproben wie mögliche gelehrte Karrieremuster mit den Methoden der Digital Humanities sichtbar gemacht werden können. In der Forschung diskutierte Karrieremuster mit Zuschreibungen wie Familiendynastie und Nepotismus sollten mithilfe von Semantic-Web-Technologien quasi einen digitalen Reload erleben.

Vor diesem Hintergrund wurden prosopographische, universitätsgeschichtliche bzw. gelehrtengeschichtliche Daten den FAIR-Data-Prinzipien gemäß nach Semantic-Web-Standards modelliert und eine Domänenontolo­gie entworfen, welche die Spezifik des Gelehrten Feldes der Frühen Neuzeit im deutschsprachigen Raum re­flektiert und das vorhandene Datenmaterial forschungsspezifisch arrangiert. Die aktuelle Version 0.2 beinhal­tet das Modell mit relevanten Konzepten und deren Relationen. Die Version 0.3 befindet sich im abschließen­den Stadium des Entwicklungsprozesses, in welchem Restriktionen, Kardinalitäten und Schnittmengen dis­kutiert werden.

Nicht zuletzt sollen die Anregungen der Abschlusstagung in das Endergebnis einfließen und letztlich eine Domänenontologie hervorbringen, die der Forschungsgemeinschaft zusätzlich durch Anglei­chung an Top-Level-Ontologien wie CIDOC-CRM oder DOLCE+DnS Ultralite (DUL) universell und inter­operabel zur Verfügung gestellt werden kann.

Der Hackathon soll zum einen geisteswissenschaftlich Forschenden die Möglichkeit geben, den Datensatz mit intuitiv nutzbaren Werkzeugen zu explorieren, zum anderen sollen neue Datensätze aus dem Bereich der frühneuzeitlichen Universitätsgeschichte in die entwickelte Ontologie integriert und gemeinsam mit den Projektdaten recherchierbar gemacht werden.

Zugehörige Veranstaltung: Abschlusstagung am 27.–28.10.2021