Forschungen der kulturhistorisch orientierten Kunstgeschichte, der visual culture studies und der Bildwissenschaft haben die wechselseitige Bedingtheit von visueller Wahrnehmung und bildlichen Artefakten dargelegt. Die Untersuchung signifikanter Unterschiede in der bildlichen Formgebung führte zur Erkenntnis einer raum-zeitlichen Koexistenz unterschiedlicher Kulturen mit je eigenen, kollektiv verbindlichen Vorstellungen und Absichten aber auch Sehweisen und Kommunikationsformen in Bezug auf Bildwerke.

Daran anknüpfend fragt der Forschungsschwerpunkt Historische Bildkulturen nach den sozio-kulturellen Ursachen und Bedingungen der Ausdifferenzierung, dem Wandel und dem Vergehen von Bildkulturen. Es sollen insbesondere zugrundeliegende Ökonomien, lokale Traditionen und soziale Praktiken in ihrer Bedeutung für Formgebung und Wahrnehmung von Bildwerken herausgearbeitet werden. Darüber hinaus sollen Interdependenzen und Austauschprozesse von räumlich aneinander angrenzenden Bildkulturen in den Blick geraten. Das Augenmerk liegt dabei nicht allein auf den symbolisch und materiell produktiven Adaptationseffekten, sondern auch auf den kommunikativen Herausforderungen, die der Transfer von Bildern stellte.

Optimale Arbeitsbedingungen sind durch den Zugang zu einer der größten Altbestandsbibliotheken Europas mit einer daran angeschlossenen modernen geisteswissenschaftlichen Fachbibliothek gegeben. Darüber hinaus verfügt die Bibliothek über einen äußerst umfangreichen Bestand von grafischen Blättern, Porträts, Karten und Flugblättern aus dem 15. bis 19. Jahrhundert, der vertiefte Einblicke in die europäische Bildgeschichte ermöglicht.

Der Forschungsschwerpunkt Historische Bildkulturen versteht sich als Ausbau und gegenstandsspezifische Fokussierung der an der Herzog August Bibliothek bestehenden Forschungsmöglichkeiten. Geeignete Nachwuchswissenschaftler*innen können Unterstützung bei der Bewerbung um Projektmittel und Stipendien externer Fördergeber erhalten.

In der ersten Phase soll der Fokus auf räumlichen und personellen Verflechtungen von Bildkulturen und den daraus erwachsenden Konflikten liegen.

Termine

11.-12. September 2023, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
In Kooperation mit der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig und mit freundlicher Unterstützung durch die Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek (GdF)

17. August 2022
Moderne Illustration – ein Erbe der Aufklärung? Prolegomena zu einer Theorie des bebilderten Texts. Vortrag von PD Dr. Johannes Rößler (FSU Jena) im Rahmen des Forschungskolloquiums., Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

24. November 2021, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Ökologische Bildkultur: Visualisierung an der Schnittstelle von Alltagsheuristik und wissenschaftlicher Ordnung. Vortrag von Prof. Dr. Astrid Schwarz (BTU Cottbus) im Rahmen des Forschungskolloquiums.

22. bis 24. September 2021, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Internationale Tagung Bildtaktiken - Visuelle Subversion zwischen Kunst und Widerstand.
Die Tagung wird gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung. Das Programm, das zugehörige Exposé sowie die Bibliografie zum Thema finden Sie rechts im Downloadbereich. Eine Erläuterung des Konzepts "Bildtaktik" mit Anwendungsbeispielen aus verschiedenen Forschungsfeldern bietet dieses Video:

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21. April bis 14. Juli 2020, Internet
Ringvorlesung Bildkulturen des Anderen, in Kooperation mit der HBK Braunschweig.
Weitere Informationen, die Online-Vorträge sowie das vollständige Programm zur Ringvorlesung finden Sie hier und rechts im Downloadbereich.

15. und 16. November 2019, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Kick off-Treffen der Kooperationspartner*innen des FSP Historische Bildkulturen
Die Veranstaltung wurde gefördert von der Gesellschaft der Freunde der Herzog August Bibliothek.

Kooperationspartner*innen

Assoziierte Forscher*innen

Finanzierung: Haushalt
Laufzeit: seit Juli 2019
Leiter: Dr. Hole Rößler
Kontakt: ed.ba1713512187h@ner1713512187utluk1713512187dlib1713512187

Bildquelle: Christoph Daniel Henning nach Johann Samuel Vigitill, Radierung, zweite Hälfte 18. Jahrhundert. Herzog August Bibliothek: Graph. A1: 1012