herausgegeben von Achim Aurnhammer und Rainer Stillers
Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung Bd. 31
2014. 416 S. mit 40 s/w- und 10 Farbabb.
ISBN: 978-3-447-10018-2
Preis: €98,-
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Giovanni Boccaccio (1313-1375) ist ein Archeget der europäischen Renaissance. Indem er Themen, Formen und Gattungen mittelalterlichen und antiken Erzählens für ein neues Literaturverständnis und ein neues Menschenbild erschloss, gab er der Entfaltung des lateinischen und volkssprachlichen Humanismus weit über Italien hinaus wichtige Impulse. Die europäische Rezeption Boccaccios in spätem Mittelalter und Früher Neuzeit erklärt sich durch seine innovative Synthese und Transformation höfischer wie städtischer Erzähltraditionen, mit denen er das Individuum in den Mittelpunkt rückte. Die exemplarischen Untersuchungen des vorliegenden Bandes gelten dem doppelten Wirkungsaspekt Boccaccios – als Erzähler und als Humanist. Zur Sprache kommt neben der ‚Ausstrahlung‘ des Autors auf die italienische und andere europäische Literaturen (v.a. die deutsche, französische, spanische, englische) auch seine Wirkung auf die bildenden Künste und die Musik. Die interdisziplinäre Ausrichtung dieses Bandes eröffnet die Chance, auch Werke und Wirkungsaspekte Boccaccios in den Blick zu nehmen, die in der Rezeptionsforschung bisher vernachlässigt wurden. Damit soll der Band, der auf ein Arbeitsgespräch zurückgeht, das im Oktober 2011 an der Herzog August Bibliothek stattfand, der gegenwärtigen und künftigen, internationalen und interdisziplinären Boccaccio-Forschung neue Impulse geben.