Nach Fertigstellung der ersten 28 Abbildungsbände (4 weitere mit dem Supplement sollten 2006 folgen) wurde vor nunmehr fast zwölf Jahren mit dem Beschreiben der Wolfenbütteler Porträtstiche begonnen. Peter Mortzfeld arbeitete zunächst als Mitarbeiter der Bibliothek am Katalog, nach seiner Pensionierung konnte das Werk mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft fortgeführt und 2008 erfolgreich abgeschlossen werden.
Der Katalog verfolgte im Wesentlichen drei ehrgeizige Ziele. Zunächst galt es, die dargestellten Personen biographisch, soweit möglich, nach Lebensorten und Tätigkeiten knapp aber präzise zu skizzieren, damit sie nicht, wie in so vielen Porträtkatalogen, nur ein Name mit bestenfalls Lebensdaten blieben. Man sollte sich zu dem Bild, das man von einem Menschen sah, eine erste Vorstellung von seinem Leben und Wirken machen können. Sodann - in einem Katalog von graphischen Kunstwerken eigentlich eine Selbstverständlichkeit - sollten die an den Stichen beteiligten Künstler möglichst genau dokumentiert werden. Schließlich war es Ziel, die einmalige Gelegenheit, dass jeder Stich abgebildet ist und also vom Katalogbenutzer direkt angeschaut werden kann, dazu zu nutzen, die oft immense Fülle der Bild- und Textinformationen, wie sie gerade die in der Wolfenbütteler Sammlung so reich vertretenen Porträts des 16. und 17. Jahrhunderts über das reine Abbild des Dargestellten hinaus enthalten, so umfassend wie möglich zu beschreiben. 28.623 graphische Portraits aus der Sammlung der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel hat Peter Mortzfeld erschlossen. 19 allgemeine und Spezialregister in 7 Bänden machen das reiche Material zugänglich, darunter:

  • alle ikonographischen, allegorischen, symbolischen, mythologischen, biblischen und historischen Bildmotive (allein diese mit rund 45.000 Registereinträgen),
  • Emblemata (um der gerade auf diesem Gebiet sehr lebhaften Forschung das in vielen Portraits „versteckte“ Material zur Verfügung zu stellen),
  • Devisen, Symbola und Motti,
  • die ungemein häufigen, überwiegend lateinischen Widmungsgedichte, denen jeweils eine genaue Prosaübersetzung beigegeben ist, um diesen Schatz an lat. (wie dt.) Kasualliteratur besser zugänglich zu machen,
  • nach Möglichkeit die Versbeiträger und Widmer,
  • Zitate nach antiken und anderen Autoren.

 

Selbstverständlich bietet der Katalog auch ein Generalnamensregister mit Verweisungsformen, ein Ortsregister (aller Geburts- und Sterbeorte sowie aller im bibliographischen Eintrag genannten Wirkungsorte, bei häufig vorkommenden Ortsnamen unterteilt nach Berufssparten) und ein Berufsregister (mit Verweisungen, bei häufig vorkommenden Berufsgruppen unterteilt nach den Tätigkeitsarten). Das Künstlerregister enthält alle auf den Blättern angegebenen bzw. ermittelten Künstlernamen (Maler, Zeichner, Stecher), das Verleger-/Druckerregister die Namen aller auf den Blättern angegebenen bzw. ermittelten Verleger und Drucker.

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Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektbeteiligte: Dr. Peter Mortzfeld (Bearbeiter), Prof. Dr. Ulrike Gleixner (Kontakt)