Christoph Horch (1667-1754) und die Berliner Medizin in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts

Im frühen 18. Jahrhundert erlebt des brandenburg-preußische Gesundheitswesen einen besondere Innovation. Hervorgegangen aus einem 1713 im Rahmen der Akademie der Wissenschaften ins Leben gerufenen, und der Ausbildung von Regimentsfeldscherern gewidmeten Theatrum anatomicum, entwickelt sich um das 1723 begründete, aus sechs, später aus acht Professoren bestehende Collegium medico-chirurgicum herum eine einzigartige medizinische Fachhochschule, die wenige Jahre später durch die Charité als klinische Ausbildungsstätte ergänzt wird. Wurde bisher in der Forschung der Einfluss des Militärs auf diese Gründung in besonderer Weise herausgearbeitet, soll nunmehr die Rolle der Leibärzte genauer unter die Lupe genommen werden. Sie waren nicht nur für die Regulierung des Gesundheitswesens in Form zweier Medizinalordnungen (1685, 1725) verantwortlich; einige von ihnen verkörperten in ihrem Werdegang das Modell einer erneuerten medizinischen Ausbildung: Das Sammeln von praktischen Erfahrungen in der Truppe, eine Ausbildung bei einem Chirurgen und ein abgeschlossenes Medizinstudium einschließlich eines möglichst in Italien erworbenen medizinischen Doktorgrades.

https://medizingeschichte.charite.de/metas/person/person/address_detail/prof_dr_hans_uwe_lammel/