herausgegeben von Helwig Schmidt-Glintzer
Wolfenbütteler Hefte 30
2011. 128 S. mit 87 Farbabb.
ISBN: 978-3-447-06643-3
Preis: € 16,80
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Das Leben des deutschen Lyrikers Christian Saalberg inmitten seiner Bibliothek wird vom 10. Dezember 2011 bis zum 5. Februar 2012 mit einer Ausstellung im Schoße der vielen größeren und kleineren Teilbibliotheken der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel wachgerufen. Die Ausstellung zeigt Fundstücke aus der Bibliothek Saalbergs und kündigt damit eine Bibliothek an, welche die Herzog August Bibliothek auf Dauer als Zeugnis des zwanzigsten Jahrhunderts aufbewahren möchte. Die Korrespondenzen zur Malerbuchsammlung des Hauses mit dem gemeinsamen Schwerpunkt des Surrealismus ermöglichen dabei in besonderer Weise gegenseitige Ergänzung und Bereicherung. Der Dichter Christian Saalberg veröffentlichte vierundzwanzig Gedichtbände, viele seiner Gedichte erschienen zudem in namhaften Literaturzeitschriften. Obwohl er mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt wurde, blieb er Zeit seines Lebens ein Einzelgänger und „literarischer Geheimtipp“ (Jürgen Brôcan). Im bürgerlichen Leben als Rechtsanwalt Dr. Christian Rusche tätig, schrieb Saalberg unter einem Pseudonym, das sich auf den gleichnamigen Ort im ehemals schlesischen Riesengebirge (heute: Zachelmie) bezieht. Gemeinsam und in Wechselwirkung mit dem dichterischen Werk entstand im Laufe der Jahre eine umfangreiche Arbeitsbibliothek, die mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten einen guten Einblick in Saalbergs künstlerische Entwicklung bietet. Saalberg lebte mit seinen Büchern, nahm sie immer wieder zur Hand, schrieb Zitate heraus und legte Rezensionen und Ankündigungen hinein. Viele Bücher wurden so allmählich zu „Buchobjekten“, die ihren Umfang mehr als verdoppelten. In seiner „Dichterstube“ schrieb Christian Saalberg also wahrlich „Inmitten seiner Bibliothek“, so auch der Titel eines Gedichts, das als Motto über der Ausstellung steht. Der Katalog zur Ausstellung wurde von dem Künstler Felix Martin Furtwängler in Form eines Almanachs gestaltet und versammelt Dokumente aus der Werkstatt des Dichters sowie Fotos, Abbildungen der Umschläge aller Gedichtbände, Abbildungen von „Buchobjekten“, Korrespondenz und Texte über Christian Saalberg. Ergänzt wird dies durch seine Biografie und eine umfangreiche Bibliografie.