Erinnern Sie sich an das HAB-Jahr 2023? Der vorliegende Jahresbericht lässt keinen Zweifel: Es war mehr als das Jahr nach dem Jubiläum. So ging das neue Lesungsprogramm »HAB gelesen« an den Start – mit Autorinnen und Autoren, die in den vergangenen Jahren vor allem wissenschaftlich auf sich aufmerksam gemacht hatten; das Projektbüro nahm seine Arbeit auf, das als Anlaufstelle für Drittmittelprojekte dient und zugleich das Forschungsdatenmanagement der HAB sicherstellt; und nicht zuletzt erschien endlich der »Rote Faden«, ein Wolfenbütteler Heft mit einer Auswahl von Künstlerbüchern, die in den Jahren von 2000 bis 2020 in die Sammlung der Herzog August Bibliothek eingingen. Die großformatigen Abbildungen des Jahresberichts sind dieser Auswahl entnommen. Die HAB konnte über die Gesellschaft der Freunde einen Brief Lessings an seine Schwester Dorothea Salome anlässlich des Todes der Mutter am 7. März 1777 erwerben – und über die Curt Mast Jägermeister Stiftung eine Mappe mit fünf großformatigen Kaltnadelradierungen der Buchkünstlerin Claudia Berg als Dauerleihgabe in ihre Sammlung aufnehmen: Porträts von Mitgliedern der Fruchtbringenden Gesellschaft und eines Mitglieds der Tugendlichen Gesellschaft, dem weiblichen Pendant zu den Fruchtbringern.

Erinnern Sie sich an das HAB-Jahr 2023? Aus unserer Ad-hoc-AG Nachhaltigkeit wurde eine ständige AG, die Nachhaltigkeit im Sinne der UNO-Sustainable Development Goals umfassend ökologisch, ökonomisch und durchaus auch sozial versteht. Bereits im Dezember 2022 startete das zweite NS-Raubgut-Projekt, das den Zugängen der Herzog August Bibliothek zwischen 1933 und 1969 gewidmet ist und das im November 2023 eine Restitution von zwei Büchern an die Erben der 1934 nach Großbritannien emigrierten Konzertsängerin Olga Kreiß-Ganz ermöhlichte. Auch der 45. Sommerkurs »Early Modern Visual Data: Organizing Knowledge in Printed Books« unter der Leitung von Stephanie Leitch wäre zu erwähnen, neue Projekte und manche Tagung, Ausstellungsbeteiligungen nicht zuletzt – oder auch die Leihgaben für die vielbeachtete Sonnen-Ausstellung des Museums Barberini in Potsdam. Noch einmal also: 2023 war mehr als das Jahr nach dem Jubiläum!

Gemeinsam mit Johannes Mangei möchte ich allen danken, die dazu beigetragen haben, dass sich die HAB am Ende des Jahres 2023 zukunftsfähig und zukunftsoffen zeigen kann. Auch das Jahr 2023 war ein Jahr des gemeinsamen solidarischen Arbeitens und Nachdenkens. Ein HAB-Jahr eben.

 

Peter Burschel