Bildprogramme gedruckter deutscher (Stadt-)Chroniken des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts in vergleichender Analyse

Das vom Landesgraduiertenstipendium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena geförderte kunsthistorische Dissertationsprojekt konzentriert sich auf die Welt- und Stadtgeschichtsschreibung aus dem letzten Drittel des 15. Jahrhunderts. Nachdem in den ersten Jahrzehnten des Buchdrucks antike Texte mit langer Überlieferungsgeschichte in den Buchdruck überführt worden waren, entstanden ab ca. 1470 mehrere, in kurzer Zeit aufeinander folgende historiographische Werke, die speziell für die Drucklegung angefertigt wurden. Erstmals waren sie umfangreich, volkssprachig und reich illustriert. Die abgedruckten Holzschnitte wurden aus früheren Werken übernommen, nachgeschnitten, abgewandelt oder neu entwickelt. Das Ziel besteht darin, anhand einer systematischen vergleichenden Analyse ihrer Bildprogramme die Vernetzung und die Charakteristika der Bebilderung von Chroniken des frühen Buchdrucks offenzulegen; der vorläufige Fokus liegt auf der sog. Koelhoffschen Chronik, der ersten gedruckten Stadtchronik von Köln aus dem Jahr 1499.