Das Förderprogramm gab Wissenschaftler*innen verschiedener Länder und Disziplinen die Möglichkeit, interdisziplinär zusammenzuarbeiten. Das Projekt „Marrying Cultures“ stand unter der Leitung von Professor Dr. Helen Watanabe-O’Kelly (Oxford). Als weitere Mitglieder der Forschergruppe sind Professor Svante Norrhem (Umea), PD Dr. Almut Bues (Warschau) und Dr. Jill Bepler (Wolfenbüttel) beteiligt. Als Nachwuchswissenschaftler*innen gehören in England und Schweden jeweils eine Post-Doktorand*innen- und in Polen und Deutschland jeweils eine Doktorand*innenstelle zum Projekt. Die Forscher*innengruppe untersuchte den durch dynastische Hochzeiten europaweit stattfindenden Kulturtransfer anhand von Fallbeispielen, vor allem im nordeuropäischen Raum. Dabei arbeitete sie objekt- und sammlungsbezogen sehr eng mit Museums- und Bibliotheksfachleuten zusammen. Im Projektverlauf wurden Ausstellungen und Programme für Schulen das Thema einer breiteren Öffentlichkeit näher bringen.

Das Wolfenbütteler Teilprojekt konzentrierte sich auf Bücher: Die Geschichte europäischer Fürstenbibliotheken ist weitgehend aus dem Blickwinkel der Sammlungen geschrieben worden, die in männlicher Erbfolge an einem Ort zusammengetragen wurden. Es gab jedoch eine große Bewegung von Büchern, und damit einen Kulturtransfer, die durch die Europa weit gespannte dynastische Heiratspolitik ausgelöst wurde. Ausgehend von exemplarischen Fallbeispielen deutscher Fürstinnen der Frühen Neuzeit, die ins Ausland heirateten, fragte das Projekt unter anderem nach den Büchern, die eine Prinzessin bei ihrer Hochzeit mit sich führte, nach der Zusammensetzung ihrer Büchersammlung an ihrem neuen Heimatort und nach der Vererbungspraxis.

Finanzierung: HERA Joint Research Programme "Cultural encounters"
Laufzeit: Oktober 2013 – September 2016
Projektbeteiligte: Dr. Jill Bepler