Narrativ der Aufklärung in Biographien von Afrikanischen Hofmohren
Die moderne Historiographie tendiert oft dazu, die Existenz multi-ethnischer Bevölkerungsmosaiken in Europa während der frühen Phase der Globalisierung zu übersehen. Bedenkt man aber die multi-ethnische Konstellation in Europa der Epoche, kommt man zu einer inkludierenden Ausrichtung der westlichen Kulturgeschichte, die durch Beiträge von Akteuren aus unterschiedlichen Weltregionen beeinflusst wurde. Dies belegt die vielfach dokumentierte Präsenz von sogenannten Hofmohren in Europa.
Im Zentrum meines Projekts steht das Schicksal afrikanischer ‚Hofmohren‘ im Deutschen Reich in der Epoche Aufklärung. Der Status von ‚Hofmohren‘ als rechtlosen Subjekten in deutschen Hofgesellschaften kontrahiert den emanzipatorischen Anspruch der Aufklärung, lässt sich aber überdenken angesichts der sozialwirtschaftlichen Spielräume, die den Hofmohren zuteilwurden.