Die Entwicklung einer vormodernen Universität hing ebenso wie in der Gegenwart maßgeblich von dem an ihr tätigen Lehrpersonal ab. Die Besetzung von Professuren erfolgte in einem komplexen Zusammenwirken von Landesherrn, Verwaltung, der Universität als Korporation sowie ihrem Umfeld. Dabei orientierte sich die Besetzungspolitik nach moderner Sicht an außerwissenschaftlichen Kriterien wie insbesondere der Konfession und der Nähe oder sogar Verwandtschaft zur etablierten Professorenschaft. Die daraus resultierende Abgeschlossenheit des Lehrkörpers nach außen hin wurde in der Forschung als zentrales Innovationshemmnis und als Grund für den Niedergang der Universitäten in der Aufklärungszeit bewertet.

Das vorliegende Verbundprojekt nimmt den zentralen Aspekt der Berufungspraxis an vormodernen Universitäten im deutschsprachigen Raum in den Blick und fragt nach spezifischen Karrieremustern von Professoren im 16. bis 18. Jahrhundert. Ziel des Projektes ist es am Beispiel dessen Forschungsansätze aus den Geisteswissenschaften und der Informatik zusammenzuführen und basierend auf dem Heloise Common Research Modell (HCRM) eine exemplarische Methode zu entwickeln.

Zentrale Datenquelle bilden digital vorliegende Professorenkataloge, die aus weiteren online vorgelegten Quellen angereichert werden können. Ausgegangen wird von den Professorenkatalogen der Universitäten Helmstedt (Catalogus Professorum Helmstadiensium) und Leipzig (Catalogus Professorum Lipsiensium). Damit werden zwei der frequentiertesten und renommiertesten Landesuniversitäten ihrer Zeit in die Untersuchung einbezogen, zu denen im Laufe des Projekts eine katholische Bildungsanstalt hinzukommen soll.

Mehr Informationen hierzu finden Sie auf der Projekthomepage.

In Kooperation mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

PURL: http://diglib.hab.de/?link=089

Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Laufzeit: Juni 2017 – März 2022 (Publikation steht noch aus)
Projektbeteiligte: Prof. Dr. Ulrike Gleixner (Projektleitung HAB), Dr. Hartmut Beyer (Projektleitung HAB), Prof. Dr. Thomas Riechert (Projektleitung HTWK), Jennifer Blanke (Bearbeiterin), Edgard Marx (Bearbeiter HTWK)