In den kulturellen Zentren der Frühen Neuzeit fungiert eine Bibliothek sowohl als Wissensspeicher als auch als Arsenal für Argumente in den großen, mit Verve und Leidenschaft geführten epochalen intellektuellen Ausein­ander­setzungen der Vormoderne. Auf dieses dynamische Element in einer auf den ersten Blick statischen Institution wie der Bibliothek konzentriert sich das Graduiertenkolleg, welches das Interdisziplinäre Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN) an der Universität Osnabrück gemeinsam mit der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel durchführt. Die zwölf Doktorandinnen und Doktoranden promovieren an der Universität Osnabrück und arbeiten intensiv mit den Beständen der HAB. Die Betreuung erfolgt in Teams bestehend aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Osnabrück und der HAB.

Gemeinsames Graduiertenkolleg des Interdisziplinären Instituts für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN) an der Universität Osnabrück und der Herzog August Bibliothek, gefördert vom Land Niedersachsen

Derzeit geförderte Projekte:

  • Isabelle Bosch: Rezeption von Querelle des femmes – Literatur in Bibliotheken fürstlicher und bürgerlicher Frauen in Deutschland (Fach Romanistik)
  • Katharina Therese Gietkowski: Die Kunstliteratur in der Sammlung von Herzog Anton Ulrich (1633–1714) in der HAB Wolfenbüttel (Fach Kunstgeschichte)
  • Hanne Grießmann: Die Bibliothek im Buch – Mittelniederdeutsche Gebetbücher aus den Augustiner-Chorfrauenstiften Marienberg vor Helmstedt und Heiningen bei Wolfenbüttel (Fach Ältere Deutsche Literatur)
  • Katja Jensch: Die Bibliothek des Wismarer Tribunals (Fach Geschichte der Frühen Neuzeit)
  • Katharina Koitz: Dissente Körper. Die Metaphorik des Kranken in erbaulichen und kontrovers-theologischen Schriften zur Zeit der Konfessions-bildung um 1600 (Fach Geschichte der Frühen Neuzeit)
  • Anna Lingnau: Die Auswertung der Privatbibliothek des Friedrich Rudolf Ludwig Freiherr von Canitz (1654-1699) im Spiegel des politischen und kulturellen Klimas am Hofe des Großen Kurfürsten (Fach Geschichte der Frühen Neuzeit)
  • Tobias Schlingmann: Hispanica Guelpherbytana – Spanische Drucke aus dem Bestand der HAB und ihre Bedeutung für den spanisch-deutschen Kulturtransfer (Fach Hispanistik)
  • Maria Schmiegelt-Unland: Die Privatbibliothek des Freiherrn Wolfgang Heribert von Dalberg (1750–1806) (Fach Germanistik)
  • Rieke Schole: Der Feind im eigenen Lager. Die Auseinandersetzung mit der „anderen” Konfession in Bibliotheken der Frühen Neuzeit (Fach Geschichte der Frühen Neuzeit)
  • Marco Yari Tarantino: Hartmann Schedels astrologische Manuskripte (Fach Latinistik)
  • Christine Maria Vogl: Lesen, Exzerpieren, Schreiben. Zur Bedeutung von Bibliotheken und Quellen für die Genese von Lessings Laokoon-Projekt (Fach Germanistik)
  • Julian zur Lage: Die Welt in Büchern. Bibliotheken als Orte globalen Wissens im 18. Jahrhundert (Fach Geschichte der Frühen Neuzeit)

 

PURL: http://diglib.hab.de/?link=066

Finanzierung: Land Niedersachsen, Promotionsprogramm
Laufzeit: April 2015 – September 2018 (einige Dissertationen stehen noch aus)
Projektbeteiligte: Prof. Dr. Ulrike Gleixner (Kontakt HAB), Prof. Dr. Wolfgang Adam (Kontakt IKFN)