von Hedwig Röckelein
Wolfenbütteler Hefte 33
2015. 108 S. mit 17 Karten und 9 Farbabb.
ISBN: 978-3-447-10393-0
Preis: € 14,80
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Die Schrift- und Bildungslandschaften des Mittelalters wurden in Norddeutschland weitgehend von Mönchen, Nonnen und Klerikern geprägt. In zahlreichen Brand- und Hochwasserkatastrophen, in Kriegen, durch Plünderungen und monastische Reformen ging der größte Teil der Handschriften und Drucke, die in Klöstern, Kollegiat- und Kanonissenstiften, in Kathedral-, Stift- und Stadtschulen sowie Universitäten hergestellt oder benutzt wurden, im Laufe der Jahrhunderte verloren. Der Text rekonstruiert erstmals überblicksartig die verlorenen und erhaltenen Bücher der geistlichen Einrichtungen im norddeutschen Raum und stellt die europaweiten religiösen, intellektuellen und sozialen Netzwerke dar, in denen die Schrift- und Lesekundigen agierten und in denen Wissen im Medium der Schrift kursierte. Die Schrift- und Bildungslandschaft weist neben Zonen hoher Verdichtung viele weiße Flecken auf. Während der Transfer des Schriftgutes und des Wissens im frühen und hohen Mittelalter auf weiträumigen, internationalen Kontakten basierte, nahmen diese paradoxerweise mit zunehmender Verdichtung der Bildungseinrichtungen im Spätmittelalter ab.