22. ÜBER DIE DREIFALTIGKEIT
Augustinus
Kalbspergament - 162 Bl. - 17 x 11 cm - Lamspringe - Ende 12.
Jh
Cod. Guelf. 1113 Helmst.
Die Handschrift enthält ausschließlich
Werke Augustins, des Kirchenvaters, der im Mittelalter den größten
Einfluß ausübte. In den "Retractationes"
hat er als alter Mann seine früheren Werke noch einmal im
Lichte seiner späteren Entwicklung kritisiert. Der folgende
Brief leitet gleichsam als Prolog zu seinem Werk über die
Trinität (eine Neubildung aus Tres und unitas) über,
das er mit Unterbrechungen von 399 bis 419 verfaßte. Es
ist das größte Werk, das in der alten Kirche über
die Trinitätslehre geschrieben worden ist und die Konzilsentscheidungen
zur Trinität von Nicäa (325 n. Chr.) und Konstantinopel
(381 n. Chr.) interpretierte. Augustin betonte vor allem die Einheit
Gottes; die Dreieinigkeit sei ein Gott und nicht etwa drei Götter,
eine Vorstellung, die die Rede von den drei Personen Gott, Sohn
und Heiliger Geist nahelegte. Augustin hat den Begriff der Person
durch den der "relatio" (Beziehung, Verhältnis)
ersetzt. Die drei sogenannten Personen seien nicht an sich etwas
je anderes, sie seien es nur in ihrer Beziehung zueinander oder
zur Welt (Bernhard Lohse).
Ein zu einem S geformter Drache leitet das vierte Buch des Werkes
über die Trinität ein, worin es darum geht, daß
ein Wissen über Gott nur erbeten werden kann.