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Ulrich von dem Türlin: Willehalm; Wolfram von Eschenbach: Willehalm; Ulrich von Türheim: Rennewart

Pergament. 387 Bl. 30,1 x 23 cm. 41 Bildseiten, 53 Miniaturen. 
Erste Hälfte des 14. Jahrhunderts. Bayern
Codex Guelferbytanus 30.12 Augusteus 2°, 36r 
 



Der Landgraf Hermann von Thüringen regte Wolfram dazu an, die französische Chanson de geste Bataille d’Aliscanz zu einem Epos umzuformen. Im Mittelpunkt stehen zwei Schlachten  auf Alischanz vor Orange; in der zweiten siegt Willehalm über das Heer der Heiden. Bemerkenswert in dieser Dichtung ist der Gedanke der Toleranz. Auch die Heiden sind Kinder Gottes, sichtbar etwa in Willehalms Frau Gyburg, einer arabischen Fürstentochter. Ulrich von dem Türlin hat die Vorgeschichte Willehalms in seinem Rennewart, behandelt, der hier als Einleitung vorangestellt ist, Ulrich von Türheims verfaßte die Fortsetzung. 
41 ganzseitige Miniaturen schmücken die Handschrift, die überwiegend zweizonig, dreimal dreizonig und einmal sogar vierzonig aufgebaut sind. Blatt 36r zeigt im oberen Bild die Flucht Willehalms mit Arabel - nach ihrer Taufe Gyburg genannt - per Schiff. Das untere Bild stellt ihre Ankunft in Frankreich dar.


(c) 2001 Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel