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Elisabeth von Nassau-Zweibrücken: Herzog Herpin

Papier. 172 Bl. 48,5 x 36 cm. 15. Jh. 
Codex Guelferbytanus 46 Novissimi 2°,  13vb, 14
 



Die Gräfin Elisabeth von Nassau Zweibrücken (1393/95-1456) übersetzte aus französischen Quellen die Geschichte von Herzog Herpin. Die überaus verschachtelte Geschichte wird in den Titeln der frühen Drucke so zusammengefaßt: Warhaffte Geschicht von Hertzog Herpin von Burges in Franckreich, wie er sampt seinem Gemahel, durch untreuw und verrähterey Hertzog Clariens, seines Landes verwiesen. Auch wie jm Gott einen Son gab, Hertzog Löuw genannt, der letzlich, mit hülff deß weissen Ritters, das Land wider erobert, und ein König in Cecilien ward. 
Von den für den Wolfenbütteler Herpin ursprünglich geplanten 166 Bildern sind nur 32 bis Bl. 42v eingeklebt worden. Ihre Themen nennen die jeweiligen Bildüberschriften. Zwei Bilder veranschaulichen eine Episode. Die Frau Herzog Herpins, von ihm getrennt, lebt als Küchenjunge verkleidet am Königshof in Toledo. Als ihre wahre Identität dem König bekannt wird, wird sie ihm vorgestellt (13vb) und er begehrt sie zu heiraten.  Sie aber hält Herzog Herpin die Treue, verläßt den Palast und legt sich auf einen Misthaufen zum Schlafen. Dieser Vorgang wird mehrszenisch dargestellt. 
Auf Blatt 14rb erscheint die Herzogin viermal: auf dem oberen Treppenabsatzes des Palastes, vor dem Tor der Palastbefestigung, zwischen den Türmen des Stadttores und schließlich schlafend auf dem Misthaufen.



(c) 2001 Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel