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Heinrich Steinhöwel: Apollonius von Tyrus

Papier. 107 Bl. 30,2 x 21, 2 cm. 1468 
Codex Guelferbytanus 75.10 Augusteus 2°, 51r
 




Ganz im Sinn des mittelalterlichen Verständnisses von Geschichte weist der Arzt und Literaturunternehmer Heinrich Steinhöwel (1411/12-1479) aus Ulm die märchenhafte Vita des Apollonius als historisch verbürgt aus. Der Abenteuer- und Liebesroman geht von einem Rätsel aus, das ihm König Antiochos von Syrien aufgibt, als er um dessen Tochter wirbt. Aus diesem erkennt  Apollonius, daß Antiochos mit seiner Tochter ein Verhältnis hat. Er flieht vor dem entlarvten König nach Kyrene, wo er als Hofmeister Liebe und Hand der dortigen Königstochter gewinnt. Auf einer Reise verliert er die Gattin durch Scheintod, die Tochter wird von Piraten geraubt. Aber er findet beide wieder, die Tochter, unberührt, bei einem Kuppler in Mytilene, die Gattin im Tempel der Diana von Ephesus. 
Diese Handschrift ist mit sechs kolorierten schmalen und sehr hohen Federzeichnungen ausgestattet. 
Blatt 51r zeigt ”Wie die Küniginn Cleopatra Iren Gemahl (Apollonius) erkenet bey der Rede die er tätt vor der Göttyn Dyane”.


(c) 2001 Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel