Der interdisziplinäre Workshop stellt das Phänomen »Bibelsammlungen« und die Praxis des Bibelsammelns in vergleichender Perspektive ins Zentrum.

Die Bibel war in der Frühen Neuzeit nicht nur das vermutlich verbreitetste Buch, sondern auch das auflagenstärkste. Neueditionen, Neukommentierungen und Übersetzungen machten Bibeln zu Sammelobjekten.

Besonders das 18. Jahrhundert sah die Entstehung einer großen Anzahl von Bibelsammlungen. Dabei unterschieden Sammelnde, eine Bibelsammlung von einer Sammlung, in der sich »nur« viele Bibeln befinden. Beides, Bibelsammlungen und das Sammeln von Bibeln, soll Gegenstand des Workshops sein.

Sowohl Privatleute, oft Theologen, als auch Adlige betätigten sich als Bibelsammler:innen. Das Sammeln ging in den meisten Fällen einher mit dem Publizieren der Sammlung, z.B. in Form eines Katalogs, dem Schreiben über das Sammeln und dem Austausch mit anderen SammlerInnen und ForscherInnen. Durch diese Publikationen bleiben auch viele heute nicht mehr existierende Sammlungen rekonstruierbar.

Die bisherige Forschung hat sich vielfach den inhaltlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Ausgaben und Handschriften gewidmet – ohne sie als Sammlungsobjekte zu behandeln – oder einzelne Sammlungen in den Blick genommen, die oft isoliert betrachtet wurden, aber auch faszinierende Einblicke bieten. Ein Überblick über die kulturelle Praxis des »Bibelsammelns« fehlt bislang.

Das Thema des Workshops ist überkonfessionell und geografisch offen konzipiert. Der zeitliche Fokus liegt auf der Frühen Neuzeit, mit Ausblicken in andere Epochen.

Das Programm finden Sie im Downloadbereich.