Forschungspreis geht 2024 an die US-Amerikanerin Pamela H. Smith

Die Auszeichnung geht an die Professorin Dr. Pamela H. Smith, Wissenschaftshistorikerin an der Columbia University in the City of New York. Smiths Forschungsinteresse gilt dem Zeitalter der wissenschaftlichen Revolution der Frühen Neuzeit und vor allem den Wissensordnungen des Handwerks, seinen Techniken und Medien. Sie überzeugte die Auswahlkommission mit den originellen Ansätzen, mit denen sie den Beitrag der nicht-akademischen Welt zur Genese von Wissen über Dinge und naturwissenschaftliche Substanzen ins Zentrum der Forschung rückt. Dabei arbeitet die Preisträgerin kollaborativ mit den Naturwissenschaften zusammen und trägt so zum interdisziplinären Dialog und einer historischen Verortung des Gegenstands bei.

Gemeinsam mit Tina Asmussen, Juniorprofessorin für frühneuzeitliche Bergbaugeschichte an der Ruhr-Universität Bochum, organisiert Pamela H. Smith die Summer School „MINESCAPES: Socio-Natural Landscapes of Extraction and Knowledge in the Middle Ages and the Early Modern Period”, die vom 31. Mai bis 10. Juni 2024 an der Herzog August Bibliothek (HAB) stattfindet.

Zu den Veröffentlichungen von Pamela H. Smith zählen die Untersuchung „The Business of Alchemy: Science and Culture in the Holy Roman Empire” (1994), die den Pfizer Award der History of Science Society erhielt. Ihre Studie „The Body of the Artisan: Art and Experience in the Scientific Revolution” (2004) verbindet in wegweisender Form die Wissenschaftsgeschichte mit der Kunstgeschichte. Ihr jüngstes Buch trägt den Titel „From Lived Experience to the Written Word: Reconstructing Practical Knowledge in the Early Modern World” (2022). Es generalisiert und vertieft die Hypothese der Wissenschaftshistorikerin, wonach dem Nutzen und Verarbeiten von Dingen in der Frühen Neuzeit eine innovative Kraft innewohnte.

Der Jury zur Auswahl der Preisträgerin gehörten Vertreter*innen der Stiftung, der HAB und des internationalen Wissenschaftlichen Beirats der Bibliothek an.

Die Hans und Helga Eckensberger Stiftung wurde 1974 zur Erinnerung an den ersten Zeitungsverleger und Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung Hans Eckensberger gegründet. Nach dem Tode ihres Mannes übernahm Helga Eckensberger 1966 die Leitung des Verlages und führte sein Lebenswerk bis zu ihrem Tod weiter. Dem Stiftungszweck zufolge werden Kultur, Bildung und Ausbildung im Rahmen der Gemeinnützigkeit sowie bedürftige Personen in der Region Braunschweig gefördert und unterstützt. Die Stiftung verweist mit dem mediengeschichtlichen Schwerpunkt des Forschungspreises auf ihre Namensgebenden.