Die musealen Räume in der Bibliotheca Augusta sind bis auf Weiteres geschlossen. Mehr...

Die Augusteerhalle

Durch eine schwere Bronzetür öffnet sich die Augusteerhalle mit der Sammlung Herzog Augusts. Die hohen Bücherwände sind gefüllt mit 50.000 Drucken aus den beiden umfangreichsten Fachgruppen Theologica und Historica in 15.000 Bänden. Die übrigen knapp 20.000 Bände verteilen sich auf die anderen musealen Räume. Sie stehen noch heute in der Folge, die der Herzog selbst zur Ordnung seiner Bibliothek schon Anfang des 17. Jahrhunderts festgelegt hat. Er sammelte so systematisch und vielseitig, weil ihn wohl ein wahrhaft universeller, beinahe utopischer Anspruch antrieb: der Nachwelt das gesamte Wissen seiner Zeit in Buchform zu hinterlassen. Dazu gehörten neben den zeitgenössischen Werken auch die Druckwerke des 15. und 16. Jahrhunderts und das in Handschriften überlieferte Wissen des Mittelalters.

 

Die Schatzkammer

Von der Augusteerhalle gelangen wir in die Schatzkammer, die erbaut wurde, als es in den 1980er Jahren gelungen war, das Evangeliar Heinrichs des Löwen und Mathildes von England zu erwerben. In einem Lichthof der Bibliotheca Augusta wurde ein dreigeschossiger Tresor für diese und andere kostbare Handschriften sowie für besonders kostbare Drucke eingebaut, der ihre Sicherheit gewährleistet. Dort herrschen zudem optimale Bedingungen für die empfindlichen, viele Jahrhunderte alten Schätze.

 

Der Globensaal

Der Saal hat seinen Namen von den fünf dort ausgestellten Erd- und Himmelsgloben. Geographica, Landkarten und Globen waren bereits in Herzog Augusts Sammlung ein Schwerpunkt. Die Regale im Globensaal sind mit Bänden aus den Bereichen Jura, Medizin, Arithmetik, Geometrie und Physik gefüllt.

 

Die Malerbuchsammlung

Zwischen den historischen Beständen überraschen die in den Regalen liegenden farbigen Kassetten. Sie enthalten Malerbücher, auch Künstlerbucher genannt. Allen Künstler*innen ist eine eigene Gestaltung des schützenden Umschlags zugedacht. In Auseinandersetzung mit literarischen Texten sind Kunstschaffende dieses Genres seit Anfang des 20. Jahrhunderts aktiv. Diese Bücher sind deshalb so attraktiv, weil in ihnen der Inhalt, die Illustration in verschiedenen Techniken und die materielle Gestalt aufeinander bezogen und gleichrangig sind. Die Werke zeichnen sich durch kleine Auflagen oder als Unikate aus. Pressendrucke und Mappenwerke sind ebenso vertreten wie Collagen, Schachteln, Leporellos oder Schriftrollen.

 

Die Sammlung Hermann Zapf

Der Buch- und Schriftkünstler Hermann Zapf (1918–2015) übergab der Herzog August Bibliothek seit 1991 Teile seiner umfangreichen Sammlung. Schriftentwürfe, Buchgestaltungen und Signete Zapfs für in- und ausländische Verlage, bibliophile Ausgaben, handgeschriebene Briefe und Unterlagen über den rechtlichen Schutz von Druckschriften, Materialsammlungen über Kalligraphie, Bleisatz, Fotosatz und Computertechniken gehören dazu. Seine Schriften wie Palatino, Aldus und die Optima-Schriftfamilie haben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Typographie der ganzen westlichen Welt beeinflusst.