Die Sammlung wird durch unsere Handschriftendatenbank erschlossen. Sie umfasst neun Hauptgruppen: Augusteer, Blankenburger, Extravagantes, Gudiani, Helmstedter, Novi, Novissimi, Weissenburger und Musik-Handschriften. Den Grundbestand bilden die Bibliotheken der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg in Wolfenbüttel. Die Helmstedter Handschriften sind die älteste Teilsammlung, die auf Herzog Julius (1528-1589) zurückgeht und zahlreiche Klosterbestände umfasst. Herzog Augusts Sammlung enthält besonders kostbare Stücke wie den spätantiken Feldmesser-Codex, den Sachsenspiegel und die Corvinen. Für die Überlieferung der klassischen lateinischen und griechischen Literatur sind die Gudischen Handschriften von großer Bedeutung. Erwerbungen neuerer Zeit, wie z. B. das Evangeliar Heinrichs des Löwen und Mathildes von England, sind unter den Novissimi zu finden.

Katalogreihe: Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel, Bd. 1, 1884ff. (ab 1964 fortgesetzt mit fortlaufender Zählung als Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Die neue Reihe) (= Kataloge). Finden Sie hier eine Liste der digitalisierten Kataloge.

 

Die nachfolgend aufgeführten Handschriftengruppen der Herzog August Bibliothek bilden keine eigene Bestandsgruppe, sie verteilen sich vielmehr auf die oben genannten Gruppen:

Ältere deutschsprachige Handschriften

Friedrich Adolf Ebert, Blicke in die Manuscripten-Cabinette der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel. 2. Besuch: Die altdeutschen poetischen Handschriften, in: Überlieferungen zur Geschichte, Literatur und Kunst der Vor- und Mitwelt, hrsg. von F. A. Ebert, Bd. 1, Stück 2, Dresden 1826, S. 33-48.

Altfranzösische Handschriften

Friedrich Adolf Ebert, Blicke in die Manuscripten-Cabinette der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel. 1. Besuch: Die altfranzösischen Handschriften, in: Überlieferungen zur Geschichte, Literatur und Kunst der Vor- und Mitwelt, hrsg. von F. A. Ebert, Bd. 1, Stück 1, Dresden 1826, S. 140-195.

Chinesische Handschriften

Hartmut Walravens, Zur Wolfenbütteler Sinica-Sammlung, in: Wolfenbütteler Beiträge 11 (1998), S. 145-172.

Deutschsprachige Handschriften des Mittelalters werden im Online-Repertorium Handschriftencensus verzeichnet (derzeit knapp 700 Einträge).

Griechische Handschriften

Mit über 100 griechischen Handschriften besitzt die Herzog August Bibliothek nach Berlin und München vor Dresden, Leipzig und Tübingen den drittgrößten Fonds in Deutschland. Die meisten griechischen Handschriften sind unter den Gudiani graeci zu finden, das älteste Stück jedoch unter den Helmstedter Handschriften (Cod. Guelf. 75a Helmst., aus dem 6./7. Jh.).

Lit.: Bibliothecae Guelferbytanae codices graeci et latini classici, rec. F.A. Ebert, Lipsiae 1827; Dieter Harlfinger, Griechische Handschriften und Aldinen, Wolfenbüttel 1978 (Ausstellungskatalog der Herzog August Bibliothek 24); Graecogermania. Griechischstudien deutscher Humanisten, Weinheim 1989 (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek 59).

Hebräische Handschriften

Insgesamt finden sich 10 Schriftrollen, 13 Codices und 4 Sammelbände mit Einbandfragmenten in hebräischer Sprache. Zahlreiche Einbandfragmente befinden sich außerdem noch in situ an ihren Trägerbänden.

Lit.: Ernst Róth, Hebräische Handschriften, Teil 2 (Verzeichnis der orientalischen Handschriften in Deutschland, Bd. 6,2), Wiesbaden 1965, S. 400-411. - Andreas Lehnhardt, Die hebräischen und aramäischen Einbandfragmente in deutschen Archiven, Bibliotheken und Sammlungen (Verzeichnis der orientalischen Handschriften in Deutschland , Bd. 6,5), Stuttgart 2021, S. 867-873. - Annett Martini, Zwischen Offenbarung und Kontemplation. Die Wolfenbütteler hebräischen Schriftrollen (Wolfenbütteler Forschungen 163), Wolfenbüttel 2021.

Die hebräischen und jiddischen Drucke der Herzog August Bibliothek wurden in einem eigenen Katalogisierungsprojekt erschlossen.

Historische Handschriften

Friedrich Adolf Ebert, Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel zur älteren deutschen Geschichte, in: Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 6 (1838), S. 1-34 und Nachtrag ibid. 7 (1839), S. 221-226.

Lateinische Handschriften vor 800

Elias A. Lowe, Codices Latini antiquiores. A palaeographical guide to latin manuscripts prior to the ninth century, Bd. 9: Germany. Maria Laach - Würzburg, Oxford 1959, Nr. 1374-1396.

Lateinische Handschriften des 9. Jahrhunderts

Bernhard Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des 9. Jahrhunderts, Bd. 3: Padua - Zwickau, aus dem Nachlass hrsg. von Birgit Ebersperger, Wiesbaden 2014, S. 499-512.

Mathematische Handschriften

M. Folkerts, Mittelalterliche mathematische Handschriften in westlichen Sprachen in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Ein vorläufiges Verzeichnis, in: Centaurus 25 (1981), S. 1–49.

Mittelniederdeutsche Handschriften

C. Borchling, Mittelniederdeutsche Handschriften in Wolfenbüttel und einigen benachbarten Bibliotheken (Dritter Reisebericht), Göttingen 1902 (Nachrichten von der Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-historische Klasse 1902, Beiheft)

Orientalische Handschriften

Das 1831 erstellte Verzeichnis der orientalischen Handschriften der Wolfenbütteler Bibliothek umfasst 142 Nummern. Darunter befinden sich neben den hebräischen Handschriften (siehe oben) 78 arabische, 28 türkische, 13 chinesische, 10 persische und 3 syrische Handschriften.

Verzeichnung: Friedrich Adolf Ebert, Catalogus codicum manuscriptorum orientalium Bibliothecae Ducalis Guelferbytanae, Lipsiae 1831. Zu den chinesischen Handschriften vgl. Hartmut Walravens, Zur Wolfenbütteler Sinica-Sammlung, in: Wolfenbütteler Beiträge 11 (1998), S. 145-172.
Nachweis über die orientalischen Handschriften der HAB im Portal Qalamos.

Palimpseste (Codices rescripti)

Friedrich Adolf Ebert, Verzeichnis der bisher untersuchten Wolfenbütteler codicum rescriptorum, in: F. A. Ebert, Zur Handschriftenkunde, Bd. 1, Leipzig 1825, S. 79-85.
Einträge in der HAB – Handschriftendatenbank – Schlagwort Palimpsest.

Slavische Handschriften

Im Katalog der slavischen Handschriften in Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland, bearb. von Elke Matthes, Wiesbaden 1990, finden sich auf S. 171-185 unter Nr. 214-229 Beschreibungen von 16 Handschriften der Herzog August Bibliothek. Vgl. auch Aleksandr S. Myl'nikov und Wolfgang Milde, Handschriftliche Slavica der Herzog August Bibliothek, in: Wolfenbütteler Beiträge 7 (1987), S. 79-114.

Spanische Handschriften

Eine Zusammenstellung auf der Grundlage von Otto von Heinemanns Katalogen bietet José Vives, Manuscritos hispánicos en bibliotecas extranjeras. Biblioteca di Wolfenbüttel, in: Hispania sacra. Revista de historia eclesiástica 3 (1950), S. 421-430.