Mit seinem dramatischen Gedicht „Nathan der Weise“ hat Lessing ein fast zeitloses Plädoyer für Toleranz entworfen, das heute noch so aktuell ist wie vor 200 Jahren, das noch immer viel gelesen und in Schulen und Universitäten gelehrt wird. Lessing hat den Begriff „Toleranz“ allerdings selbst kaum benutzt (in seinem Werk findet er sich nur an zwei Stellen), stattdessen lässt er seinen Nathan von „Sanftmut“ und „Verträglichkeit“ sprechen. Doch was ist damit genau gemeint? Was ist Toleranz eigentlich? Wie ist sie im 18. Jahrhundert verstanden worden? Und wie lässt sich Toleranz heute erklären?

In seinem Vortrag wird Manuel Zink, Geschäftsführer der Lessing-Akademie, den Begriff „Toleranz“ aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und dabei auch auf Lessings Ringparabel Bezug nehmen, ohne die sein Drama „Nathan der Weise“ wohl niemals so berühmt geworden wäre. Anlässlich des 295. Geburtstages von Gotthold Ephraim Lessing lädt die Lessing-Akademie in das Lessinghaus ein. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit für ein gemeinsames Beisammensein.